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Die Luitascher Tracht

Dass man heute bei offiziellen Anlässen, bei Prozessionen und Festen wieder viele LeutascherInnen im roten Dirndl oder im roten Jangger sieht und auch Bürgermeister und Gemeinderat den Jangger seit den 80er Jahren als offizielle Kleidung tragen, ist nicht selbstverständlich. Die Grundlage für diese schöne Entwicklung haben die Steinrösler gelegt – der Erhalt und die Pflege der Tracht war seit Gründung des Vereins ein zentrales Anliegen. Heute tragen die Sängerinnen der Steinrösler ebenso wie viele andere Vereine, zB die Musikkapelle Leutasch oder die Jungbauern, das Luitascher Dirndl („Miaderleibl“) sowie die Plateautracht (welche in Leutasch, Reith, Scharnitz und Seefeld in vielfältiger Weise noch häufig getragen wird), die Männer den roten Jangger und das Luitascher Kappl zur Lederhose. Gerade das Kappl, aber auch ein eigenständiges Dirndl sind für eine einzelne Ortschaft eine Besonderheit, die die Leutascher Tracht auszeichnet.

Das „Luitascher Kappl“

Eine weitere Einzigartigkeit in Tirol stellt das Luitascher Kappl dar: Eine dicke Schnur bzw. Spagat wird mit bunter Wolle und Goldfaden mit festen Maschen nach einem gewissen Muster umhäkelt, wobei die häkelnde Frau immer auch ein Stück Kreativität einfließen lassen kann. Seitlich am Kappl steckt ein Adlerflaum.

Woher das Kappl stammt, kann nur vermutet werden. Eine mögliche „Heimat“ dieser Kopfbedeckung könnte der Raum Siebenbürgen (Rumänien) sein. Ein weiterer Ursprung könnte im Biedermeier zu finden sein, auf das Form und Farbe der Kappln und Janker hinweisen. Auch im benachbarten Werdenfelser Land ist zB eine ähnliche Form als Zunfttracht bzw. „Feierabendkappli“ zu finden.

Viele Leute fragen übrigens bei Auftritten immer wieder: Wie hält das Kappl auf dem Kopf? Ganz einfach – durch eine kräftige rechts- links Drehung. Allerdings erschweren diverse modische Männerhaarschnitte heute den Halt.

``Schuaster`` Andrea zeigt uns, wie's geht
Die Steinrösler beim Häkelkurs für ein Luitascher Kappl
Das Luitascher Dirndl heute

Die heutigen Dirndlkleider stammen von den Werktagstrachten unserer Vorfahren ab, und so ist es auch nicht falsch, das Miaderleibl als „Leutascher Dirndl“ zu bezeichnen. Die Sängerinnen der Steinrösler und auch viele andere Leutascherinnen tragen heute das Dirndl in der folgenden Form:

  • Oberteil: Roter Loden, bedruckt mit schwarzen Blattranken (hier gab es im Laufe der Zeit verschiedene Musterungen), Perlmuttknöpfe und ein mit zwei schwarzen Samtbändern verzierter Halsausschnitt.
  • Kittel: Aus schwarzem Wollstoff
  • Schürze: Aus rot- weiß gestreiftem Baumwollstoff.
  • Bluse: Aus weißem Leinen oder Baumwolle mit Puffärmeln, Halsausschnitt und Ärmelkanten mit Spitze besetzt.